Die ist ein kleiner Reisebericht vom Start beim 70.3 Ironman in Miami Florida.
30.10.2011
Die ganze Nacht hatten wir Dauerregen und das Wasser konnte nicht in den Strassen ablaufen.
Immer wieder bin ich aufgewacht und stellte mir die Frage "Starten oder Weichei sein"?
Am Abend hatte ich mir dann auf meinem Telefon den Wecker gestellt aber nicht bedacht,
das das Ding automatisch von Sommer auf WInterzeit umstellt.
5:20 Uhr ruft Tom uns an und meinte, dass er bei dem Dauerregen nicht mitkommt und
ob ich nicht bald mal los will.
Kaum hatte ich das gehört bin ich auf wie von einer Tarantel gestochen.
Frühstück? Ein Powergel muss reichen. Ab ins Auto und "wo ist das Navigationsgerät"?
Es muss auch so gehen. Alte Pfadfinderweisheit.
In der Wechselzone angekommen setzte wieder der Dauerregen ein. 25°C und nass bis zur letzten Faser.
Erst einmal alles richten und die nötigen Utensilen verstauen. Gels in die Flasche und Uhr einstellen.
Mist, ich habe vergessen die Uhr zu laden. Na dann das geht auch so.
Um 7:00 Uhr mussten wir die Wechselzone verlassen und ich stand dann fast 50 Minuten nur mit
Wettkampfkleidung im Regen. Leider war Neoverbot und so hatte ich dann nur den Fastskin von Blueseventy darüber.
Dann ab 7:10 Uhr wurden wir in den Startgruppen zum Startsteg geführt. 7:44 Uhr Startblock 10 mit ca. 150 Leuten
geht es im Kopfsprung von 2 Meter Höhe ins Wasser zur Startline. 7:48 Uhr Start der alten Knacker.
Alles läuft perfekt und bereits bei der ersten Boje haben wir die ersten von der Startgruppe vor uns überholt.
Das kann ja heiter werden. Der Wellangang nimmt zu und der Wind kommt auf. Kurz vor der zweiten Boje sehe ich zufällig
wie ein Kopf an der Boje immer wieder mit den Wellen unter Wasser geht. Ich schwimm direkt hin und sehe ein Mädchen
das sich mit einem Fuß am Befestigungsseil verhakt hat. Kurzerhand bin ich unter Wasser und habe sie wieder frei gemacht
und bin hoch und habe sie versucht zu beruhigen und bin ein paar Meter mit Ihr geschwommen. Als ich merkte, dass es bei Ihr ging
habe ich meinen Rythmus weiter geschwommen(Eine bitte an alle die nicht so ganz fit im offen Gewässer sind: Bitte schwimmt
nicht so eng an den Bojen vorbei!). Immer wieder mussten wir die langsameren der Vorgruppen überholen aber es war ganz OK.
Die Wellen wurden gegen Ende stärker und auf dem Rückweg mussten wir ordendlich kämpfen. Ich denke mal die Schwimmstrecke
Der Ausstieg war gut gelöst und ich war schnell aus dem Wasser. Der Weg zu Rad war ganz schön lang und dann ging es wieder recht schnell.
Den Helm aufsetzen und das Rad raus schieben bis ich aus dem Trubel der "Verpeilten" raus bin und ab aufs Rad. Der Wechsel ganz gut.
Die ersten 10 Km waren geprägt von schlechtem Asphalt, zwei Bahnlinien die schon fast gefährlich hoch waren und viel Regen. Als ich die
zweite Bahnline überholpert habe fliegt mir natürlich meine Flasche mit Gels ruas. Na Klasse, heute läuft auch nicht wirklich alles rund!
Aber dann halt Augen zu und durch. Nun beginnt der Teil den ich an Amerikanischen Rennen nicht mag! Ein Pulk nach dem anderen überholt
dich und Du überlegst ob Du mit fährst. Die Strecke führt eintönig auf einem Highway 35 Km in die und wieder 35 Km zurück. Hinzu kam der Wind von der rechten Seite und Rückzu von der linken aber ohne Regen. Nix mit Rückenwind! Bei 80 Km ging bei mir zum ersten Mal die rote Reservelampe anund die Beine taten weh. Also noch tiefer liegen und einfach den Rythmus weiter fahren. Dann wurde der Wind stärker und der Regen kam wieder auf. In der Wechselzone regnete es wieder aus allen Kübeln. Man war ich nass. Normalerweise starte ich nicht bei diesem Wetter. Ab in die Laufschuhe den Visor auf und langsam mal los laufen. Die ersten Meter taten wieder richtig gut weh, aber das brauchen wir Gestörten ja. Der erste Wendepunkt war dann bei ca. 1 Km und von da an lief es recht flüssig. Hinaus in Richtung Highway Brücke und dann
eine lange, nicht zu steile Steigung hinauf aber dafür mit Gegenwind der alle Körner aus den Beinen zog. Natürlich habe ich Weichein ein paar Gehpausen an den Steigungen eingelegt weil ich hier einfach mein Gewicht und die fehlende Power einfach spürt. Bergab lief alles wieder bestens und ich habe viele überholt. Beim zweiten Wendepunkt bei ca. Km 5 war ich langsam im Fluss. nun galt es den gleichen Weg wieder zurück zu legen und erstaunlicherweise lief es immer besser. Am Zieleinlauf vorbei lief ich dann auf die zweite Runde. Ab KM 15 spürte ich an beiden Kniescheiben starke schmerzen aber versuchte sie zu ignorieren und es klappte ganz gut. Zwei Kilometer vor dem Ziel legte ich noch ein wenig zu machte größere Schritte und siehe da die Knieschmerzen waren verschwunden. Also einfach schneller laufen war ab da die Devise.
Im Ziel angekommen war ich eigentlich recht zufrieden obwohl ich nicht unter 5 Stunden war. Zu meiner Freude waren Miriam und Fabian Gut aus Basel (sie sind zufällig auf Hochzeitsreise) gekommen und haben mich tüchtig angefeuert.
So das war es hier vom Triathlon im Miami und mein Fazit ist: der Wettkampf ist Ok aber leider nichts besonderes. Die Gesamtorganisation war gut, die Schwimmstrecke war Klasse, die Wechselzone übersichtlich, die Radstrecke langweilig, wind-und windschatten anfällig, die Laufstrecke war Ok aber nichts besonderes. Also alles in allem ein Wettkampf den man nicht unbedingt gemacht haben muss.
29.10.2011
Heute ist leider schlechtes Wetter und wir haben uns entschieden etwas für die Seele zu tun.
Powershopping im Mega Outletstore in Fort Lauderdale. Jeder hat etwas gefunden, besonders Tom
und ich (ich glaube wir haben zuviel weibliche Gene abbekommen!). Gegen 18:00 Uhr ist dann der sportliche Teil dran.
Unterlagen holen und Rad einchecken. Hierbei musste ich feststellen, dass ich zweimal in der Liste
dinnen bin und zwei Startnummern habe. Ebenso wurde mir zweimal das Geld abgebucht.
Also immer genau aufpassen bei der Anmeldung!
Zurück im Hotel erst ein kleinen Lauf machen und 5 Steigerungen einbauen damit endlich die Müdigkeit aus den Beinen
verschwindet. Danach Abendessen in der Espaniola Way und es war wieder Klasse.
Nun geht es ins Bett und langsam auf morgen vorbereiten.
Die TEmperaturen sind sehr angenehm aber die Luftfeuchtigkeit ist Gigantisch (das wird morgen lustig auf der Laufstrecke!).
28.10.2011.Nun ist es soweit und Sigi, Tom, Moritz (Freund von Tom) und ich sind unterwegs
nach Miami.
Von Zürich aus geht die Reise über Philadelpia nach Miami. Dieses Mal lief eigentlich alles bestens
dank Toms Organisation. Lediglich der Transport des Rades mit 200 USD pro Strecke ist etwas happig.
In Miami angekommen geht es mit dem Mietwagen direkt ins Hotel und nach dem Duschen erst einmal die Wanne
voll knallen da ich ja nicht zuviel Gewicht verlieren darf.
Leider kann ich nicht, wie die meisten von Euch, bei den Wettkämpfen im Sommer starten
da in dieser Zeit meine hauptgeschäftszeit ist. So muss ich halt auf die etwas weiteren Wettkämpfe
zurück greifen. Somit habi ich auch meinen Start hier im Sonnenstaat Florida gebucht.